„Junior Assistenz Film“ – ein erfolgreicher Start!

von Hans Rambeck

Selbstportrait mit besonderem Licht und Blur-Effekt

Der Plan „Junior-Assistenz Film“ ist eine Schülerakademie, speziell für Jugendliche, die sich für die Leitung und Betreuung von Filmgruppen, Filmklassen oder Filmangeboten im Ganztag interessieren. In drei Kursen zu je drei Tagen lernen die Schüler*innen die Grundlagen von Film, aber auch die Möglichkeiten der Vermittlung. Sie sollen ja filmisch engagierten Lehrkräften und deren Schüler*innen helfen Filme zu entwerfen, zu drehen und am Ende elegant zu schneiden. Als thematische Schwerpunkte wurden Trickfilm, Spielfilm und Dokumentarfilm ausgewählt.

Die Fakten
Dieses Konzept wurde im Januar 2020 erstmals in die Tat umgesetzt: 24 Jugendliche ab 15 Jahren wurden für den ersten Kurs von der Schule befreit, um sich mit den Möglichkeiten von Trick- und Animationsfilm auseinanderzusetzen. Die Jugendherberge in Leinach nördlich von Würzburg wurde mit einfachen Mitteln in einkomplettes Trickfilmstudio verwandelt. Reisekosten trugen die jungen Filmer selbst, die Referentenkosten übernahm das Kultusministerium.

Die heiße Phase
Überraschend war die Intensität der Zusammenarbeit an diesen drei Tagen. Die Schüler*innen saugten alle Anregungen auf und produzierten jeweils in den Umsetzungsphasen Trickfilme, die sogleich wieder gemeinschaftlich besprochen wurden. Um dem Anspruch der Filmdidaktik gerecht zu werden baten wir darum, dass auf der Metaebene zu jeder Einheit ein kurzes Tutorial gedreht wurde. Sicher ein anspruchsvolles Pensum, jeder Schüler und jede Schülerin produzierte selbst mehrere Trickfilme und war zugleich mindestens einmal in dem Team, das zu einer speziellen Methode des Trickfilms einen Erklärfilm drehte.

Erfahrungen
Zu Beginn der drei Tage stellte sich jede und jeder Teilnehmer*in mit einem kurzen Selbstportrait vor. Und schon da zeigte sich, dass wir es nicht mit Anfänger*innen zu tun haben würden. Engagierte und ambitionierte Jungfilmer*innen waren hier bereit, alles zu geben. Kaum Pausen, voller Einsatz, Gespräche auf hohem Niveau und entwickelte technische Kompetenzen prägten den Kurs. Manche waren eher kreativ und erfinderisch, andere erwiesen sich als Spezialisten in Schnittprogrammen oder inder Kameratechnik.

Ausblick
Als am Ende des Kurses „Hausaufgaben“ vergeben wurden, gab es kein Murren aber genaue Nachfragen. Und als der Corona-Lockdown den zweiten und dritten Kurs erstmal unmöglich machte, gingen uns dennoch Hausaufgaben zu. Um so mehrfreute es uns, dass Arbeiten der Junior Assistent*innen Film auf den Filmtagen bayerischer Schulen auftauchten und sogar Preise erringen konnten. Die wegen Corona ausgefallenen Kurse werden im Frühjahr 2021 teil online, teils in Präsenz nachgeholt. Vollprofis wie der Drehbuchautor Florian Puchert von der HFF München und die Dokumentaristin Eva Severini werden zusammen mit bewährten Filmlehrer*innen unsere erste Generation Junior Assistenz Film betreuen.

(https://drehort-schule.de/academy/junior-assistenz-film-ein-erfolgreicher-start/)

Post vom 14.12.2020